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letzte Aktualisierung:
10/08/07

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Heuneburg


“In der Nähe des Dorfes Hundersingen (Baden-Württemberg), auf einem 60 m aufragen-
den Bergsporn über der hier noch schmalen Donau, liegt die “Heuneburg”, ein
keltischer Fürstensitz mit einer bedeutenden Befestigungsanlage, der in den Jahren 1950-1979 ausgegraben wurde. Besondere Beachtung fanden dabei die zahlreichen, immer wieder erneuerten Burgmauern und die Bebauung der Südostecke mit dem Donautor. Besonderes Aufsehen erregte die in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. errich-
tete Lehmziegelmauer mit großen, vorspringenden Türmen, die wahrscheinlich durch ei-
nen mit mediterranen Bauweisen vertrauten Baumeister erbaut wurde und die die Holz-
kastenmauer der Gründerzeit ersetzte. Auf einem 3 m breiten Sockel aus grob behauenen Kalksteinblöcken war die Mauer aus luftgetrockneten Ziegelplatten
(40 cm x 40 cm, Höhe 10 cm) errichtet und hatte einen hölzernen Wehrgang als Abschluss.
Die reichen Funde fanden ihren Platz in dem 1985 errichteten
Heuneburg-Museum in Hun-
dersingen, der durch den Architekten J. Manderscheid aus Rottenburg umgebauten ehe-
malige Zehntscheuer des Kloster Heiligkreuztal. Der repräsentative Barockbau erhielt ei-
nen neuzeitlichen Innenausbau. Schwerpunkt der Ausstellung sind neben der umfangrei-
chen Keramik eine Reihe instruktiver Modelle, darunter auch ein großes Diorama der Heuneburg zur Zeit der großen Lehmziegelmauer.
Das Besucherinteresse ist regional begrenzt, jährlich nicht mehr als 10.000 Besucher hat das Museum aufzuweisen. Auch der hier beginnende
archäologische Wanderweg, der zu-
nächst zu dem
GrabhügelHohmichele” und der daneben liegenden keltischen Viereck-
schanze
führt, dann über die rekonstruierte GrabhügelgruppeTalhau-Gießübel” weiter zur Heuneburg selbst und von hier über die am Donausteilufer liegenden Grabhügel zu-
rück zum Museum, hat die Besucherzahlen nicht steigern können. Aus diesem Grund ent-
stand die Idee, die Heuneburg attraktiver zu machen und dafür die Südostecke der Burg mit dem Donautor, der Lehmziegelmauer und den dahinter liegenden Werkstätten in situ aufzubauen. Die Finanzierung des Projekts wird von den gleichen Institutionen getragen, die auch den Aufbau des Freilichtmuseums am Federsee fördern: Europäische Union, Land Baden-Württemberg, Ministerium Ländlicher Raum, Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen), dazu noch der Landkreis Sigmaringen. Bauherr ist die Gemeinde
Herbertingen, die sich durch diese Maßnahme einen neuen touristischen Anziehungspunkt und einen erheblichen Anstieg der Besucherzahlen verspricht
(gerechnet wird mit 20.000 Besuchern jährlich).
Man muss sich jedoch fragen, ob es gerechtfertigt ist, die einzigartige landschaftliche Si-
tuation auf dem Plateau der Heuneburg für die Schaffung solch fragwürdiger touristischer Attraktionen zu verändern, und ob es denkmalpflegerisch vertretbar ist, die noch vorhan-
denen Befunde so stark zu beeinträchtigen, wie es notgedrungen durch deren Überbau-
ung geschieht, während die Archäologischen Landesämter seit Jahren bemüht sind, archäologische Schutzzonen zu schaffen und diese für künftige Forschungen von jeder Bebauung freizuhalten”
                                                                                         aus:
Schmidt, Hartwig (2000) 90-92

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Literaturhinweise:


Weitere INFORMATION
über den FÜRSTENSITZ
“HEUNEBURG” ???

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