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letzte Aktualisierung:
10/08/07

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Oppida


“Als Oppidum bezeichnet die prähistorische Forschung bei uns die befestigten Siedlungen der Spätlatènezeit - und nur diese - in Anlehnung an die von Caesar beschriebenen stadt-
ähnlichen befestigten Siedlungsgebiete der gallischen Kelten des ersten vorchristlichen Jahrhunderts. ...  Die Besonderheiten eines keltischen Oppidums liegen nicht nur in sei-
nen beachtlichen Ausmaßen, sondern auch in der charakteristischen Konstruktion seiner Mauern und Toranlagen. Caesar schildert aus Gallien eine
Mauertechnik mit horizontal gesetztem vernageltem Holzrahmenwerk, bei dem die Pfosten quer zur Mauerrichtung verlaufen und die Balkenköpfe in der Front sichtbar werden, den “murus gallicus”. ... beim Heidengraben-Oppidum finden wir sozusagen die einheimische Variante, die wohl auf eigenen Traditionen beruhende Konstruktion der Pfostenschlitzmauer:
Die vordere Front eines aufgeschütteten Erdwalles wird durch senkrecht in den Boden eingetiefte Holzpfosten stabilisiert, die mit Hilfe schräg nach hinten ziehender Balken gegen den Mauerdruck verankert werden. In die Zwischenräume der vertikal gestellten Pfosten wird ein aus flachen Kalksteinen
[bzw. die vor Ort anstehenden Gesteine (red.)] bestehen-
des Trockenmauerwerk gesetzt. Vom Innenraum her ist die Mauerkrone über einen schräg an die Rückfront angeschütteten Lehmwall zu erreichen.”
                                                                                           aus: Hanke, Adelheid (2001) 75 f.

“Wie die
Fürstensitze sind die Hochflächen, die von den Kelten für die Anlage ihrer Oppida benutzt wurden, von außergewöhnlichem landschaftlichem Reiz. Ihre Besonderheit liegt in den beachtlichen Ausmaßen, der strategisch günstigen Lage und der Umschließung mit oft kilometerlangen Wallanlagen. Die charakteristische Mauertechnik dieser so genannten Pfostenschlitzwände in Holz-Erde-Bauweise besteht aus einer vertikalen Balkenkon-
struktion, die nach hinten verankert ist, und dazwischen gesetztem Trockenmauerwerk. Heute findet man von diesen mächtigen Mauern nur noch niedrige Steinwälle, und erst ein Wiederaufbau, oft mit dem originalen Steinmaterial, kann dem Besucher eine Vor-
stellung dieser Festungsanlagen vermitteln.”
                                                                                             aus: Schmidt, Hartwig (2000) 93

Übereinstimmung von Religion, Technologie und Lebensstil
Struktur und Fundmaterial der keltischen Städte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts zeigen den wachsenden Einfluss des mediterranen Raumes, der sich in Schriftgebruch, Münzwesen, der Entwicklung urbaner Strukturen und Massenproduktion ausdrückt. All diese Erscheinungen kenn-
zeichnen die so genannte Oppidazivilisation, die im gesamten
spätkeltischen Raum zwischen Frankreich und Ungarn den gleichen Lebensstil, die gleiche Religion und den gleichen technologischen Standard aufweist (Manching, Heidengraben)
                                                            
aus: Menschen Zeiten Räume. Ausstellungsführer 2002, 42 f.


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Literaturhinweise:

Autor / Herausgeber

Titel

Verlag

Jahr

Preis (€)

Rieckhoff, Sabine u. Biel, Jörg

Die Kelten in Deutschland.

Theiss

2001

64,00

Kuckenberg, Martin

Vom Steinzeitlager zur Keltenstadt.
Siedlungen der Vorgeschichte in Deutschland.

Theiss

2000

36,00

Schmidt, Hartwig

Archäologische Denkmäler in Deutschland.
Rekonstruiert und wieder aufgebaut.

Theiss

2000

26,00

Hanke, Adelheid

Theiss Archäologieführer.
Baden-Württemberg

Theiss

2001

19,90

Stöttner, Elmar

Theiss Archäologieführer.
Bayern

Theiss

2003 (April)

19,90

Nawroth, Manfred u.a.

Menschen - Zeiten - Räume.
Archäologie in Deutschland. Ausstellungsführer

Theiss

2002

5,80

 

 

 

 

 


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