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letzte Aktualisierung:
10/08/07

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Burgstall


“Auf einem Vorsprung der fränkischen Muschelkalkhochebene liegt, vom Taubertal durch tiefe Schluchten im Norden, Osten und Südosten getrennt, der sog. Burgstall.
Der gleichnamige Weiler liegt innerhalb der knapp 5 km langen Umwehrung eines keltischen
Oppidums, das eine etwa 100 ha große Fläche umfasst. Während die südlich und südöstlich von Burgstall gelegenen Festungsmauern im Gelände kaum noch sichtbar sind, ist die Doppelbefestigung aus zwei Wällen mit vorgelagerten Gräben, die von Südosten nach Südwesten führt und das Oppidum gegen die Hochfläche abriegelt, gut zu erkennen. Vor allem die leicht zugängliche Westseite bedurfte ja des besonderen Schutzes. Auch am nördlichen Ende und am Ostrandrand des Oppidum-Bereichs zeichnet sich die Befestigung deutlich ab. Hier ist nur ein einfacher Wall errichtet worden, da das zum Holderbachtal und zur Tauber steil abfallende Gelände weitere Baumaßnahmen unnötig machte. Das einzige Tor in der Nordwestecke liegt am Ende einer nach innen ziehenden 31 m langen Torgasse, die durch die rechtwinklig umbiegenden Wallenden gebildet wird [Zangentor]. An ihrem Ende stand der zweiflügelige, um ein begehbares Obergeschoss erhöhte turmartige Torbau, der im Falle eines Angriffs zusätzliche Verteidigungsmöglichkeiten bot. Den ersten beiden Holz-Erde-Wällen folgte der Ausbau in der Technik der charakteristischen Pfostenschlitzmauer. Zwischen in 2 m Abstand eingetiefte Holzpfosten wurde eine Steinpackung aus Trockenmauerwerk gesetzt und nach innen mit weiteren Balken verankert. Eine von innen schräg aufgeschüttete Erdrampe ermöglichte den Zugang zur Mauerkrone. Ein Stück dieser Pfostenschlitzmauer wurde am “Kirchweg” zwischen Burgstall und Finsterlohr rekonstruiert. Diese Art der Befestigung spätkeltischer Oppida des 1. Jh. v.Chr. ist auch am Heidengraben auf de Schwäbischen Alb nachgewiesen.”
                                                                                          
aus: Hanke, Adelheid (2001) 64
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“Der “Burgstall” bei
Finsterlohr (Baden-Württemberg) liegt auf einem Vorsprung der fränkischen Muschelkalkebene über dem Taubertal und war in keltischer Zeit mit einer fast 5 km langen Mauer umgeben. Von der Mauer der Periode III, einer Pfostenschlitzmauer, wurde am Kirchweg, dem kürzesten Verbindungsweg zwischen den beiden Orten Burgstall und Finsterlohr ein ca. 14 m langes Stück ders Hauptwalls freigelegt und anschließend teilrekonstruiert. Die Mauer mit dem dahinterliegenden Wall wurde in sehr niedriger Form errichtet, wahrscheinlich nur um die für keltische Befestigung typische Konstruktion zu zeigen.”
                                                                                             aus: Schmidt, Hartwig (2000) 95
Topographische Karte: TK 6526 - L 6526

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Anfahrt:
Von Creglingen nach Südosten auf der K 2869 Richtung Archshofen-Finsterlohr-Wolfsbuch. Von Schonach auf die Straße nach Burgstall.
Nach 700 m rechts und links der Straße die Wälle der südwestlichen Befestigung.
Hier ein
Parkplatz mit Informationstafel.

 

Literaturhinweise:

Oeftiger, Claus

Oppidum Burgstall

in: Rieckhoff / Biel (2001) S. 318 f.

Bittel, K. et al.

Die Kelten in Baden-Württemberg

Stuttgart 1981, 321-323


Weitere INFORMATION
über das OPPIDUM
“BURGSTALL” bei Finsterlohr ??

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